Die Einsamkeit und ich, das war früher so eine Art toxische Beziehung. Wir haben uns oft gesehen, viel gestritten und meistens war ich danach völlig fertig. Aber inzwischen sind wir auf einem Level angekommen und es fühlt sich fast wie Freundschaft an. Falls du dich gerade auch fragst, wie man durch diese Momente kommt, ohne sich permanent in Liebesfilmen und Schokolade zu verlieren: Lass mich dir erzählen, wie ich gelernt habe, mit Einsamkeit umzugehen (fast ohne Drama).
Kapitel 1: Liebeskummer deluxe – mit allem Drum und Dran
Es begann, wie solche Geschichten oft beginnen: mit einem gebrochenen Herzen. Ich war bis über beide Ohren verliebt und dann – zack – Schluss. Ghosting deluxe. Mein Herz fühlte sich an wie eine kaputte Playlist, nur noch traurige Balladen, ständig auf Repeat. Und da war sie, die Einsamkeit. Nicht die romantische Version mit Rotwein und einem guten Buch. Nein, eher die Sorte mit leerem Kühlschrank, Netflix-Vakuum und ständigem „Warum meldet er sich nicht?“ um drei Uhr morgens.
Liebeskummer fühlt sich an, als würde dir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen, während du versuchst, weiterzutanzen.
Spoiler: Das klappt nie. Ich habe mich stattdessen auf die Couch gelegt, Pizza bestellt und beschlossen, erstmal traurig zu sein. Und das war okay so.

Kapitel 2: Die Einsamkeit ist kein Monster
Was ich irgendwann begriffen habe: Einsamkeit ist nicht automatisch dein Feind. Klar, sie ist unbequem und laut. Und manchmal trägt sie Jogginghose und guckt zu viele TikToks. Aber sie will dir nichts Böses. Sie zeigt dir nur, wo du gerade stehst und wo noch Platz ist. Platz für dich. Für Heilung. Für neue Liebe.
Ich habe angefangen, mir meine Einsamkeit wie eine schräge Mitbewohnerin vorzustellen. Sie war halt da und hat komische Sachen gemacht. Aber wenn man sie nicht ignoriert oder bekämpft, wird sie einfach ein bisschen weniger nervig. Manchmal hat sie mich sogar zu coolen Erkenntnissen geführt, zum Beispiel, dass ich allein sein kann, ohne mich allein zu fühlen.
Kapitel 3: Dinge, die geholfen haben (und nein, nicht nur Eiscreme)
Natürlich habe ich mich nicht einfach hingesetzt und gewartet, bis alles besser wird. Ich habe ein paar Tricks gefunden, die mich aus dem Drama-Modus geholt haben:
- Freundschaften pflegen
Statt auf „die Liebe meines Lebens“ zu warten, habe ich die Menschen wiederentdeckt, die sowieso schon da waren. Beste Freunde, die mir ehrliches Feedback geben und gleichzeitig mit mir Karaoke singen, obwohl wir beide keinen Ton treffen. - Neue Routinen bauen
Ich habe mir eine Morgenroutine überlegt. Klingt langweilig? Vielleicht. Aber morgens etwas Schönes zu tun (Kaffee, Musik, Spaziergang), hilft dabei, den Tag zu starten, ohne direkt in ein Gedankenkarussell zu springen. - Therapie und Tagebuch
Das Tagebuch war günstiger als die Therapie, aber beides hat funktioniert. Schreiben klärt den Kopf und manchmal hört man Sätze, die stärker sind als die inneren Zweifel. - Mich selbst daten
Klingt kitschig, aber ich meine es ernst. Ich bin ins Kino gegangen, habe für mich gekocht, bin gereist. Nicht, weil ich niemanden hatte, sondern weil ich mich nicht länger selbst übersehen wollte.

Kapitel 4: Liebe – aber anders
Heute weiß ich, dass die Liebe ist nicht immer das große Feuerwerk ist. Sie ist auch der Moment, wenn du allein aufwachst und dich trotzdem okay fühlst. Sie ist die Entscheidung, dich selbst ernst zu nehmen. Manchmal auch die Fähigkeit, auf Tinder zu wischen, ohne gleich eine Lebenskrise zu kriegen.
Die Einsamkeit wird mich bestimmt noch öfter besuchen. Aber ich muss sie nicht jedes Mal die Tür eintreten lassen. Wir trinken vielleicht einen Tee, sie bleibt eine Weile, dann geht sie wieder. Und wer weiß, vielleicht macht sie irgendwann Platz für etwas Neues. Für echte Nähe. Für Verbindung. Für eine Liebe ohne Drama.
Fazit: Einsamkeit ist kein Weltuntergang. Sie ist eher ein Zwischenstopp auf dem Weg zu dir selbst. Und du wirst an ihr wachsen, sobald du sie akzeptierst.