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Wie Online-Dating mein Selbstbild verändert hat

Wenn du mir noch vor ein paar Jahren gesagt hättest, dass ich eines Tages mein Liebesleben per App organisieren würde, hätte ich dich ausgelacht. Oder zumindest milde belächelt. Aber dann kam das Leben und mit ihm Tinder, Bumble & Co. Und damit begann nicht nur eine digitale Dating-Odyssee, sondern auch eine ziemlich überraschende Reise zu mir selbst.

Wer bin ich auf meinem Profil?

Du sitzt also da, vor deinem Smartphone und versuchst die wichtigste Frage aller Fragen zu beantworten: Wer bin ich und wie bringe ich das in einem Satz rüber, der nicht klingt wie aus einer Shampoo-Werbung?

„Humorvoller, reisebegeisterter Typ mit Liebe für Kaffee und gute Gespräche“ – klingt nett, aber irgendwie auch wie jeder Dritte. Und plötzlich beginnt sie, die stille Selbstreflexion. Was mag ich eigentlich wirklich? Was macht mich besonders? Wofür würde mich mein bester Freund in der Beschreibung dissen?

Online-Dating zwingt dich, dich selbst durch die Augen anderer zu betrachten und das ist gleichzeitig spannend, komisch und manchmal auch brutal ehrlich.

Mann in einer nächtlichen Stadt am Smartphone

Die Fotos: Selbstbild vs. Selfie-Kamera

Dann kommt der Moment, in dem du ein Bild von dir hochladen sollst. Plötzlich hinterfragst du jedes Selfie. Lächel ich da zu viel? Sehe ich hier sympathisch aus oder leicht verwirrt? Und warum ist mein linker Augenwinkel irgendwie anders als der rechte?

Du beginnst, dich selbst zu sehen. Nicht nur wie du aussiehst, sondern wie du dich fühlst. Manchmal schaust du aufs Bild und denkst: „Ja, das bin ich!“ Und an anderen Tagen: „Uff, ich sollte vielleicht mehr schlafen. Oder weniger Pizza futtern. Oder beides.“

Aber weißt du was? Genau da passiert’s: Dein Selbstbild wird flexibler. Realistischer. Und liebevoller.

Der Spiegel der Matches

Was macht das mit einem, wenn man gematcht wird? Oder wenn man geghosted wird? Nun ja, beides kann was mit deinem Ego machen. Aber auch mit deiner Wahrnehmung von dir selbst.

Die netten Nachrichten bauen dich auf, keine Frage. Aber irgendwann merkst du: Die eigentliche Stärke liegt nicht darin, wie viele Matches du hast, sondern darin, wie gut du dich selbst kennst. Und wie entspannt du wirst, wenn du erkennst, dass du dich nicht für jeden passend verbiegen musst.

Online-Dating als Spiegel

Was ich durch Online-Dating gelernt habe?

  • Ich bin nicht für jeden der perfekte Match, und das ist voll okay.
  • Ich kann charmant sein, ohne einen Preis für den besten Anmachspruch zu gewinnen.
  • Ich bin geduldig(er) geworden. Und mutiger.
  • Ich habe gelernt, wie schön es ist, ehrlich zu sagen, was ich will – ohne Angst, jemanden zu verlieren, der nie wirklich da war.
Mann und Frau daten am Smartphone

Mein Selbstbild hat sich nicht in ein Ideal verwandelt, sondern in ein echtes. Ich habe Schwächen entdeckt. Stärken gefunden, die ich vorher nicht kannte. Und ich weiß heute: Ich bin jemand, den ich selbst gern daten würde.

Fazit: Online-Dating verändert dich, manchmal sogar zum Besseren

Online-Dating ist mehr als Swipen, Tippen und erste Dates im überfüllten Café. Es ist auch ein Crashkurs in Sachen Selbsterkenntnis. Du lernst, dich zu zeigen, dich einzuordnen. Und vor allem, dich ernst zu nehmen, ohne dich zu ernst zu nehmen.

Denn ob digital oder analog: Am Ende geht’s immer auch um die Beziehung zu dir selbst. Und je besser die ist, desto schöner wird’s auch mit allen anderen. ❤️

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