Es fängt meistens ganz harmlos an: Man hat ein paar gute Dates, die Gespräche fließen, der Humor passt, die Blicke sagen mehr als Worte und du denkst dir: „Läuft.“ Und dann? Funkstille. Nicht mal ein „Sorry, das ist nicht das Richtige für mich.“ Einfach: Gar nichts. Willkommen in der bittersüßen Welt des Ghostings. Und ja, auch wir Männer haben daran zu knabbern.
Was genau ist Ghosting eigentlich?
Kurz gesagt: Ghosting ist, wenn sich jemand ohne Vorwarnung und Erklärung komplett aus dem Kontakt verabschiedet – wie ein Geist eben. Keine Antwort mehr auf Nachrichten, keine Anrufe, keine Likes, einfach nichts. Und das, obwohl kurz vorher noch über gemeinsame Urlaubsziele gesprochen wurde.
Aus der männlichen Perspektive fühlt sich Ghosting oft an wie ein mentaler Tritt in die Eier. Da denkt man, man hat alles richtig gemacht: Man war aufmerksam gewesen, ehrlich, hat sich vielleicht sogar ein bisschen verwundbar gezeigt und trotzdem: puff, sie ist weg.

Warum passiert Ghosting überhaupt?
Hier wird’s spannend. Die Psychologie hat ein paar Theorien parat:
Vermeidung von Konflikten: Viele Menschen finden es unangenehm, anderen ehrlich zu sagen, dass sie kein Interesse (mehr) haben. Also drücken sie sich. Unreif, aber menschlich.
Unsicherheit oder Überforderung: Manchmal sind es nicht wir, sondern die andere Person, die gerade mit sich selbst kämpft.
Parallel-Dating gone wrong: In der Welt von Tinder, Bumble und Co. ist es nicht ungewöhnlich, dass jemand „mehrere Eisen im Feuer“ hat und sich plötzlich für ein anderes entscheidet.
Digitale Distanz: Es ist einfacher, jemanden zu ignorieren, wenn man sich nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht.
Was macht das mit uns Männern?
Auch wenn Klischees was anderes behaupten: Männer fühlen. Und wie. Ghosting kratzt am Selbstwert, am Stolz und manchmal sogar an der Hoffnung. „War ich nicht gut genug?“ „Hab ich was falsch gemacht?“ – solche Gedanken schleichen sich dann schnell ein.
Aber hier kommt die gute Nachricht: Ghosting sagt meist mehr über die Person aus, die geht, als über den, der zurückbleibt. Wer nicht mal genug Rückgrat hat, ehrlich zu sein, ist wahrscheinlich eh nicht die Richtige.
Wie gehst du damit um?
- Akzeptieren, was ist: Ja, es fühlt sich mies an. Erlaub dir das. Aber verliere dich nicht in endlosen Grübeleien.
- Nicht idealisieren: Du kennst nicht die ganze Geschichte. Nur weil sie dir gefallen hat, heißt das nicht, dass sie perfekt war.
- Kontakt abbrechen: Kein „Was ist passiert?“, kein „Melde dich bitte“ – lösche den Chat, entfolge und schließe ab. Das ist Selbstrespekt.
- Red mit deinen Jungs: Ja, wirklich. Austausch hilft. Und du wirst merken: Du bist nicht allein damit.
- Weiterziehen: Es gibt da draußen Menschen, die ehrlich, offen und mutig sind und genau so jemanden verdienst du auch.

Fazit: Kein Geist wird dich aufhalten
Ghosting ist wie ein plötzlicher Stromausfall beim Filmabend – ärgerlich, aber nicht das Ende der Geschichte. Als Mann darfst du verletzt sein, nachdenken, vielleicht auch kurz die Wand anbrüllen. Aber dann geht’s weiter. Denn das nächste Date wartet vielleicht schon hinter der nächsten Ecke. Oder Bucht. Oder Bar.
Also: Kopf hoch und lass dich nicht von irgendeinem Geist aus der Bahn werfen.